Der Roanoke-Verschwundene: Eine Siedlung der Engländer im 16. Jahrhundert auf amerikanischem Boden, Mysteriöser Verbleib und Spekulationen um indigene Einflüsse

blog 2024-12-21 0Browse 0
Der Roanoke-Verschwundene: Eine Siedlung der Engländer im 16. Jahrhundert auf amerikanischem Boden, Mysteriöser Verbleib und Spekulationen um indigene Einflüsse

Die Geschichte der europäischen Kolonialisierung Amerikas ist voll von Abenteuern, Entdeckungen und Tragödien. Eine dieser Tragödien, die bis heute Historiker und Laien gleichermaßen in ihren Bann zieht, ist das Verschwinden der Roanoke-Kolonie im Jahr 1590. Diese Siedlung, die auf der Insel Roanoke (heute Teil des US-Bundesstaates North Carolina) gegründet wurde, gilt als die erste englische Kolonie in Nordamerika. Doch was geschah mit den Kolonisten?

Die Geschichte beginnt im Jahr 1585, als Sir Walter Raleigh eine Expedition an die Küste Amerikas schickte, um eine Kolonie zu gründen. Unter der Führung von John White wurden rund 100 Siedler auf Roanoke gelandet. Die ersten Monate waren jedoch geprägt von Schwierigkeiten: Nahrungsmittelknappheit, Konflikte mit einheimischen Stämmen und die raue Umgebung forderten ihren Tribut.

Nach einem Jahr kehrte White nach England zurück, um Nachschub zu holen. Doch aufgrund des Spanisch-Englischen Krieges verzögerte sich seine Rückkehr erheblich. Als er schließlich 1590 wieder auf Roanoke eintraf, fand er die Siedlung verlassen vor. Die Häuser waren zerstört, keine Spur von den Kolonisten war zu finden – außer einem einzigen Wort, eingeritzt in einen Baum: “CROATOAN”.

Die Bedeutung dieses Wortes bleibt bis heute ein Rätsel. War es der Name eines nahegelegenen Stammes? Hinten sich die Kolonisten zu diesem Stamm geflüchtet? Oder deutet es auf eine gewaltsame Auseinandersetzung hin?

Im Laufe der Jahrhunderte haben Historiker und Forscher zahlreiche Theorien aufgestellt, um das Verschwinden der Roanoke-Kolonie zu erklären. Einige glauben, dass die Kolonisten von einheimischen Stämmen angegriffen und getötet wurden. Andere vermuten, dass sie in den tiefen Wald gewandert sind, um sich mit anderen englischen Siedlern zu treffen.

Mögliche Szenarien für das Verschwinden der Roanoke-Kolonie:

Theorie Beschreibung
Angriff durch indigene Stämme Die Kolonisten könnten von feindlich gesinnten Stämmen angegriffen und getötet worden sein, die ihre Anwesenheit als Bedrohung sahen.
Assimilation in einen indigenen Stamm Die Kolonisten könnten sich freiwillig oder gezwungen in einen indigenen Stamm integriert haben, um zu überleben.
Flucht in andere Siedlungen Die Kolonisten könnten versucht haben,

zu einer anderen englischen Siedlung zu fliehen, die sich möglicherweise auf dem Festland befand. | | Tod durch Krankheiten oder Hungersnot | Die raue Umgebung und mangelnde Nahrungsmittelversorgung hätten zu einem Ausbruch von Krankheiten oder Hungertod führen können. |

Was wirklich geschah, bleibt ein Mysterium. Die archäologischen Ausgrabungen auf Roanoke haben bisher keine eindeutigen Antworten geliefert. Dennoch fasziniert die Geschichte der verlorenen Kolonie bis heute die Fantasie und inspiriert neue Forschungsprojekte.

Die Roanoke-Kolonie ist ein Beispiel dafür, wie komplex und unvorhersehbar die Kolonialisierung Amerikas war. Sie zeigt auch, dass selbst gut geplante Expeditionen scheitern können, wenn man den Herausforderungen der neuen Welt nicht gewachsen ist.

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